Eine politische Satire
(©2018 Franz Schimon sen.)
Jahrelang hat man uns gelehrt,
was verwerflich ist und was sich nicht gehört.
Wachturm und Stacheldraht sind abscheulich,
der eiserne Vorhang ungeheuerlich.
Wenn dann ein Polit-Bonze sich getraut,
mitten durch die Stadt eine Mauer baut,
um seine Untaten zu verstecken,
ist das das Schrecklichste der Schrecken.
Die „Wende“ brachte dann – zum Glück
paradiesische Zeiten uns zurück.
Bis dann aus Teilen der „Dritten Welt“
ein Flüchtlingsstrom auf uns herniederfällt;
zig-tausend sind zu uns gekommen,
wir hätten freundlich sie aufgenommen.
Doch es wurden immer mehr,
wohin mit ihnen bitte sehr?
Der Orban hat sein Land – separat,
zugemacht mit Stacheldraht!
Der Zuzug wurde vielen verwehrt,
Tausende wurden ausgesperrt.
Über den Balkan kann jetzt keiner mehr,
offen blieb nur das Mittelmeer.
Schwarz-Afrikaner, von Schleppern animiert,
die Überfahrt in überfüllten Booten riskiert.
Mich macht das alles furchtbar betroffen,
Hunderte der Elenden sind im Meer ersoffen.
Der Netanyahu auf die Araber sauer,
betoniert eine sechs Meter hohe Mauer;
er muss doch seine Siedler schützen,
auch wenn sie auf Palästinenserboden sitzen!
Es spricht der Sultan Erdogan:
„Von Demokratie steht nichts im Koran!“
Wenn das nicht akzeptiert der Journalist
dann ist das sicher ein Terrorist
und sitzt bei der nächsten Säuberungswelle
ohne Verhandlung in der Zelle!
Dem Trump, dem mächtigsten Mann auf dem Planeten
fehlen zum Mauerbau noch die Moneten.
Neidig blickt er auf Israels Staat,
weil der schon eine Mauer hat.
Wenn es geht – nach dem Präsidenten der U.S.A. –
ist die Zeit vermutlich nah,
dass auf der Uni der Dozent
eine Kalaschnikow hat umgehängt.
(Mit freundlicher Genehmigung von Franz Schimon sen. im April 2018)